1976 Gartenhaus-Life Juteweg 61, BS
   Mitte der 1970-er Jahre begann ich mit tagebuch-ähnlichen Zeichnungen, die einerseits übung für die Idee, Karrikatur- und Comiczeichnerin zu werden waren, vor allem aber der Selbtvergewisserung und Selbstfindung dienten. Ich malte mich selbst in verschiedenen mehr oder weniger unvergeßlichen Situationen, bedrückende wie schöne, Verarbeitung und Erinnerung zugleich. Das erste größere Bild war die 'fröhliche' Kiffer- und Drogi-Szene vor dem "Golem", der Szenetreffpunkt. Eine Liebesaffaire, die sich verschlüsselt artikulierte war der Beweggrund, das Bild zu malen. Ich wollte auch all die schrägen Vögel, die allabendlich die Szene bevölkerten, verewigen oder durch den Kakao ziehen. Sehnsüchtig-unglückliche Liebe, durchkifften Nächte, Begegnungen und Abenteuerchen erschienen mir so einzigartig, daß ich eine Zeitlang täglich Tagebuch'-Bilder malte. Diese Zeichnungen entstanden alle im Nachhinein, meistens am Tag darauf oder einige Tage später zuhause.