Norway August 2006 / I
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Fr. 26.6. Sonne scheint mal, also schnell runter zum Hafen und eine kleine Fjordrundfahrt gemacht. Grad noch einen Platz am Fenster inmitten einer Reisegruppe nervöser italienischer Touris erwischt. Je nachdem welche Kreuzfahrtschiffe gerade anlegen, machen deren Passagiere den Hafen unsicher. Das Ufer an der Halbinsel Nesodden wird nach Süden immer steiler, viele Ferienhäuser und kleine Badehütten. Auf der Westseite des Fjords einige große Inseln mit schönen Stränden, man könnte noch so viel unternehmen. Anschließend Shoppingtour. Mehr oder weniger gegenüber vom Rockefeller - auf der anderen Seite des aus dem Turbonegro-"Get-it-on"-Video berühmten "Vaterlands-Tunnel" - der Metal-Laden "Sound of Noise" und ein Punkrock-Plattenladen, in der Nähe auch ein großer Laden mit gebrauchten Scheiben aller Genres. Allerdings lohnt es sich bei den Preisen (incl. 25% Mwst.) für Leute aus Euroland nur in Ausnahmefällen, hier einzukaufen. Anschließend im Design-Museum eine Ausstellung über skandinavisches Design angeguckt. Vieles erscheint zwar mittlerweile durch Ikea & Co. inflationär verbreitet. Dennoch, die Grundzüge sind wichtig - und auch in vielen Architekturen, Innenarchitekturen und Möbeln hier erkennbar: Formschön, praktisch, demokratisch.

Das nächste Date klappt dann nicht, dafür treffe ich vor einem Bowling-Laden den 16-jährigen Turbojugendlichen Mr.Doom, mit dem ich schon gemailt hatte, mit ein paar Kumpels. Er ist genervt, weil er am Abend nicht wie die Älteren zu Silver-Konzert darf, auch zu Satyricon wär er gerne gegangen, und wartet darauf, daß die bald ein All-Ages-Konzert spielen. Die Altersgrenze hängt vom Alkoholausschank in den Clubs ab, glaub bei Bier ist's Ü18, wenn's auch Hart-Alk gibt Ü 23. Später treffe ich den etwas besoffenen Wuschelkopf aus Schweden, den sie ins Konzert wegen "zu besoffen" nicht wieder reingelassen haben. Und dann auch endlich Cherrie und He-Man. Der ist lustig mit einem kleinen "Monkey-on-your-Back"-Turbo-Äffchen. Er kennt Turbonegro schon aus Afrolook-Zeiten in Bergen, da war er 15. 'Jürgen Metzer' übernimmt im Amplifier unaufgefordert die Biertaufe meiner Jacke. Dort ist an dem abend ein Bandfestival mit einigen kleineren Bands, die letzte rockt jedenfalls gegen halb drei noch ganz gewaltig: Gatecrashers, irgendwo zwischen New York Dolls, Motley Crüe und Hellacopters:

Sa. 27.5. Vage verabredetes Date mit Cherrie & Co. fiel irgendiwe aus. Nachmittags mit der Straba nochmal zur Sojmanskolen gefahren, klotziger Bau etwas oberhalb von Gamlebyen mit einem der schönsten Ausblicke über Oslo, ne ganze Weile schön in der Sonne gelegen.

Dann zum Date mit Christian Calmeyer, Turbo-Weggefährte seit Akutt Innleggelse-Tagen und Soundman von Never is Forever und Ass Cobra. Vidar ist auch wieder dabei. Langes interessantes Interview im Cafe Amsterdam. Für später verabreden wir uns in einer Bar, wo sein Bruder Bingo, Turbo-Bassist bis ca. 1996, an diesem Tag seinen Geburtstag feiert. So kann ich ihm immerhin auch mal die Hand schüttlen. In der Bar legt Bingo Platten auf zwischen Oi-Punk und Disco, kaspert herum. Er darf heute alle mit seiner Musik vertreiben, hat der Wirt gesagt - sagt Christian - mal sehen ob er's schafft. Für ein Interview ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Mir wird’s dann tatsächlich zu laut und zu voll und ich drehen noch ne Runde über die Osloer Partymeile, im Amplifierer spielen wieder Bands, allerdings nicht so hitverdächtige wie am Abend zuvor. Ich entdecke noch einen coolen Metal-Keller, Rock In, und hänge da ne Weile rum. Da ich noch im Elm Street vorbeigehen wollte, laufe ich dann nachts um halb drei mitten durch die Osloer Straßenstrich-Meile mit unglaublich vielen afrikanischen Damen.

So. 28.5. Letzter Tag, könnte noch gerne ne Weile hierbleiben. Ein Ausflug ins schöne Follo mußte noch sein, Fähre nach Nesodtangen und dann weiter mit dem Bus bis Fagerstrand. Vorstadthäuser, Ferienhäuser, Felsen, Wald und Seen, schöne Aussicht über den Fjord. Natürlich immer auf der Suche nach dem "dark vibe" dieser "Suburbs von Oslo" (Happy Tom).

Am abend taucht der Typ, mit dem ich mich im Last Train verabredet hatte nicht auf aber Vidar kommt. Wir sind beide etwas müde und gehen dann noch auf ein Bier in die Bar Robinet. Die Stadt verabschiedet sich mit einem Regenbogen über dem "Get-it-On"-Tunnel.

Mo. 29.5. Rückflug, mittags stressfrei los mit Nahverkehrszug, der nur halb so teuer ist wie der hochmoderne Flytoget, zum Flughafen. Da haben sie diesen Tag zum Tag des Sicherheitstrainings erkoren, erst gibt’s 'n Feueralarm, zum Glück nur ne Übung. Dann gibt’s irgendwo Flugsicherheitskontrollen, die insgesamt zu mehr als zwei Stunden Verspätung führen. Auf dem Frankfurter Flughafen haben sie überall große Fernsehbildschirme, über die man mit Werbung und einer Art Nachrichtenprogramm zugeschallt wird. Wohl dem, der nen MP3 Player dabei hat. Hatte ich zum Glück. Komme jedenfalls gut nach Hause.